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Klimaschutzleistung von Waldböden verbessern

Parlamentarischer Staatssekretär Uwe Feiler überreicht Förderbescheid über 1,8 Millionen Euro aus dem Waldklimafonds von BMEL und BMU

Um zu erforschen, wie sich der Klimawandel auf die Kohlenstoff-Speicherfähigkeit von Waldböden naturnaher Buchenwälder auswirkt, unterstützen die Bundesministerien für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) das Projekt BENEATH mit knapp 1,8 Millionen Euro. Durchgeführt wird es von einem Team von Wissenschaftlern der Technischen Universität Dresden. Den entsprechenden Förderbescheid hat der Parlamentarische Staatssekretär bei der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Uwe Feiler, heute in Dresden übergeben. Die Mittel stammen aus dem Waldklimafonds.

Uwe Feiler: ,,Der Weltklimarat bezeichnet die nachhaltige Waldbewirtschaftung als eine der effektivsten Klimaschutzmaßnahmen überhaupt. Das bedeutet aber auch: Wir müssen die Waldböden im Blick behalten, weltweit speichern sie 3.500 Gigatonnen Kohlenstoff. Daher fördern wir gezielt die Forschung in diesem Bereich. Denn was im Erdreich unter den Bäumen geschieht, ist wichtige Voraussetzung für die Frage, wie wir unsere Wälder behandeln müssen, damit sie als Kohlendioxid-Senke dem Klimawandel entgegenwirken können.“

Bäume entziehen der Atmosphäre das klimawirksame Gas Kohlendioxid (CO2) und binden es als Biomasse. Über Blattstreu und herunterfallendes Totholz bildet sich organische Bodensubstanz. Weltweit sind dadurch mehr als 3.500 Gigatonnen Kohlenstoff (C) in Böden gespeichert. Das übertrifft die C-Anteile in der Atmosphäre und der Vegetation um ein Vielfaches. Waldböden, vor allem in natürlichen oder naturnahen Wäldern, sind durch besonders hohe C-Vorräte gekennzeichnet.

Wissenschaftler der TU Dresden haben in den vergangenen Jahren bei Buchenwäldern, dem wichtigsten Waldtyp Mitteleuropas, dramatische Veränderungen im Bodenwasserhaushalt beobachtet. Langanhaltende und extreme Trockenperioden gefährden die Buchenwälder, und die klimawandelbedingten Veränderungen im Wasserhaushalt könnten zu einer Verringerung der C-Speicherung im Boden führen. Dies könnte zudem die Fixierung von CO2 in der ober- und unterirdischen Biomasse der Bäume beeinflussen. Vor diesem Hintergrund ist besonders interessant, wie sich nasse und wechselfeuchte Waldböden mit ihren oft höheren Vorräten an organischer Bodensubstanz verhalten. Daher wollen die Forscher der TU Dresden während der vierjährigen Projektlaufzeit von BENEATH wissenschaftliche Fragen klären, die auf die Quantifizierung, Bewertung und Verbesserung der Klimaschutzleistung naturnaher Buchenwälder zielen und Erkenntnisse bringen zu:

  • Änderungen des Bodenwasserhaushaltes durch den Klimawandel unter besonderer Berücksichtigung von Totholz
  • Abhängigkeit der Senken- und Speicherfunktion der Böden für CO2 von den Änderungen im Bodenwasserhaushalt
  • Beitrag des Totholzes für stabilen C im Boden in Abhängigkeit des durch den Klimawandel veränderten Bodenwasserhaushaltes

Weitere Informationen zu dem geförderten Projekt: https://www.fnr.de/index.php?id=11150&fkz=2218WK53X4

Hintergrund:

Der Waldklimafonds (WKF) wurde 2013 gemeinsam vom Bundeslandwirtschaftsministerium und dem Bundesumweltministerium als Bestandteil des Sondervermögens Energie- und Klimafonds aufgelegt. Projekte aus dem WKF unterstützen Maßnahmen rund um das CO2-Minderungspotenzial von Wald und Holz sowie Maßnahmen zur Anpassung der Wälder an den Klimawandel. Seit Bestehen des WKF wurden über 340 Forschungsprojekte mit insgesamt ca. 140 Millionen Euro gefördert. Derzeit laufen rund 230 Projekte mit einem Fördervolumen von ca. 87 Millionen Euro. Der Förderetat 2021 beträgt 30 Millionen Euro.

Pressekontakt:
Pressestelle des BMEL
Wilhelmstraße 54, 10117 Berlin
+49 (0)30 18 529 – 3170
Pressestelle(bei)bmel.bund.de
www.bmel.de

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Erstellt von © Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
Uwe Feiler, Parlamentarischer Staatssekretär im BMEL (r.) überreichte den Förderbescheid für das Projekt BENEATH an Prof. Karsten Kalbitz von der TU Dresden. Die Projektbeteiligten werden Aspekte der Kohlenstoffspeicherung im Boden unter Buchenwäldern untersuchen. Foto: FNR/T. Gabriel
Uwe Feiler, Parlamentarischer Staatssekretär im BMEL (r.) überreichte den Förderbescheid für das Projekt BENEATH an Prof. Karsten Kalbitz von der TU Dresden. Die Projektbeteiligten werden Aspekte der Kohlenstoffspeicherung im Boden unter Buchenwäldern untersuchen. Foto: FNR/T. Gabriel
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