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Schutzstreifen, Löschwasser, feuerbeständige Technik: Besser gegen Waldbrände gewappnet sein

Die Landesforstanstalt Mecklenburg-Vorpommern und die Technische Universität Dresden entwickeln in einem Forschungs- und Modellvorhaben Präventions- und Nachsorgestrategien für waldbrandgefährdete Gebiete. In dem Anfang Mai gestarteten Projekt THOR werden u. a. Standards zur Waldbrandvorbeugung auf munitionsbelasteten Flächen erarbeitet. Das Projekt wird mit Mitteln aus dem Waldklimafonds gefördert.

Der Projektverbund aus Landesforst MV, TU Dresden und 13 weiteren Beteiligten will bundeseinheitliche Standards für einen verbesserten Waldbrandschutz erarbeiten. Im Fokus stehen insbesondere die Löschwasserversorgung und vorbeugende Maßnahmen wie Wund- und Schutzstreifen auf munitionsverseuchten Waldflächen. In einer Modellregion wird zudem der Einsatz geschützter Forsttechnik für Wälder mit großer Brandgefährdung erprobt, die aufgrund der Kampfmittelbelastung mit konventioneller Technik nicht befahrbar sind. Weiterhin sollen Konzepte für die Erschließung sicherer Wege für Lösch- und Rettungsfahrzeuge vorgelegt werden.

Im Ergebnis werden Waldbrandschutzkonzepte für beispielhaft ausgewählte Gebiete sowie ein kostenfrei zugängliches elektronisches „Kompendium Waldbrandschutz“ vorliegen. Außerdem werden Leitfäden für Waldbesitzer und Behörden zu spezifischen Fragen der Waldbrandnachsorge sowie Informationsmaterialien für die Öffentlichkeit zur Vermeidung von Waldbränden erstellt.

Das Verbundvorhaben „Erarbeitung, Optimierung und Umsetzung von Präventions- und Nachsorgestrategien zum Schutz der Wälder gegen Waldbrände sowie zielgruppenspezifischer Wissenstransfer für eine praxisbezogene Umsetzung (THOR)“ ist Teil der vom Bundeslandwirtschafts- und Bundesumweltministerium gemeinschaftlich über den Waldklimafonds geförderten Forschungsprojekte, die zu Monatsbeginn an den Start gingen. Dabei handelt es sich um fünf Verbundvorhaben mit insgesamt 19 Teilprojekten mehrerer Partner; außerdem werden drei Einzelprojekte finanziell unterstützt.

Hintergrund:

Im Sommer 2019 hatte ein Brand auf ca. 1.000 Hektar teilweise munitionsbelasteter Wald- und Offenlandfläche nahe dem mecklenburgischen Lübtheen Feuerwehren, Munitionsbergungsdienst, Polizei, Bundes- und Landesforst sowie private Helfer eine Woche lang in Atem gehalten. Vier Ortschaften waren vorsorglich evakuiert worden; am Ende lagen allein die durch die unmittelbare Brandbekämpfung entstandenen Kosten im mittleren siebenstelligen Bereich.
Im Jahr 2018 sind bundesweit bei 1.708 Waldbränden 2.349 Hektar Wald verbrannt. Das ist laut Bundesumweltamt die größte Waldbrandfläche seit 26 Jahren. Brandursache war in den meisten Fällen Fahrlässigkeit oder Brandstiftung. Nur ca. fünf Prozent der Waldbrände und weniger als 1 % der Waldbrandflächen sind auf Blitzschlag als einzige natürliche Waldbrandursache in Deutschland zurückzuführen. Der vorbeugende Waldbrandschutz liegt in Deutschland in der Zuständigkeit der Bundesländer und ist in den Landeswaldgesetzen formuliert. 

Weitere Informationen: 

Ansprechpartner:
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.
Albrecht von Lyncker
Tel.: Tel.: +49 3843 6930-346.
Mail: a.lyncker(bei)fnr.de

Pressekontakt:
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.
Martina Plothe
Tel.: +49 3843 6930-311
Mail: m.plothe(bei)fnr.de

News 2020-21

Die Verwendung des folgenden Bildes ist für redaktionelle Zwecke honorarfrei. Veröffentlichung bitte unter Quellenangabe J. Schröder/Landesforst MV.

Erstellt von Martina Plothe
Im Sommer 2019 hielt ein Waldbrand Forst, Feuerwehren, THW und weitere Helfer eine Woche lang in Atem. Foto: J. Schröder/Landesforst MV
Im Sommer 2019 hielt ein Waldbrand Forst, Feuerwehren, THW und weitere Helfer eine Woche lang in Atem. Foto: J. Schröder/Landesforst MV
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