Multikönner Holzwerkstoffe
Von Schnitthölzern bis zu Sägespänen: Holzwerkstoffe bestehen aus verschiedenen Typen von zerkleinertem Holz. Mit 12,4 Mio. Kubikmetern ist Deutschland der bedeutendste Produzent in Europa.
Als Holzwerkstoffe werden industriell gefertigte, zumeist plattenförmige Materialien aus miteinander verleimten Holzteilen bezeichnet. Durch ihre Plattenform lassen sich Holzwerkstoffe universell verwenden und erweitern damit den Anwendungsbereich des Bau- und Werkstoffs Holz. Die Spanplatte wurde in den 1930er-Jahren in Deutschland erfunden. Mit einer Produktion von 8,2 Millionen Kubikmetern (Mio. m3) ist sie auch heute noch hierzulande der bedeutendste Holzwerkstoff.
Weitere wichtige Holzwerkstoffplatten sind die Faserplatten (3,7 Mio. m3) mit mitteldichten Faserplatten (MDF – Medium Density Fibreboard), hochverdichteten Faserplatten (HDF – High Density Fibreboard), leichten Faserplatten (LDF – Low Density Fibreboard) sowie die durch Verklebung großflächiger Langspäne hergestellten Flachpressplatten (OSB – Oriented Strand Board).
Holzwerkstoffe sind durch ihre CO2-Speicherwirkung und den Substitutionseffekt besonders umweltverträgliche und nachhaltige Werkstoffe. So speichern Holzwerkstoffe über ihre gesamte Lebensdauer große Mengen an CO2. Zusätzlich ersetzen Holzwerkstoffe vor allem im Baubereich energieintensivere und umweltschädlichere Werkstoffe.
Bei der Holzwerkstoffindustrie, die nach dem Branchenverband VHI in Deutschland 13.500 Beschäftigte zählt, zeigt sich laut Kennzahlenbericht 2019 Charta für Holz ein Trend zu steigendem Laubholzanteilen an der Rohholzverwendung (33 % in 2018). Die Laubholzverwendung ist ein Forschungsbereich, dem sich auch zahlreiche Projekte des Förderprogramms Nachwachsende Rohstoffe der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) widmen, so etwa
- Verwendung von schwachem Laubholz für die Produktion von Brettsperrholz
- ForestValue: Innovative Verbindungen unter Verwendung von Laubhölzern
- Verwertungsorientierte Untersuchungen an geringwertigen Laubholz-Sortimenten zur Herstellung innovativer Produkte
Darüber berichtet auch der Informationsdienst der Wissenschaft - Teilvorhaben 1: Baumartenspezifische Potenzialanalyse des Laubholzaufkommens
- Teilvorhaben 3: Wertschöpfungskette Massivholz und Dämmstoffe
- Teilvorhaben 4: Entwicklung von Spanplatten