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Bundesbauministerin Geywitz und Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir legen Strategie für den Holzbau vor

Holzbauinitiative ist weiterer Schritt zum klimaneutralen und schnelleren Bauen

Das Bundeskabinett hat heute den von Bundesbauministerin Klara Geywitz und Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir vorgelegten Entwurf einer Holzbauinitiative beschlossen. Diese Strategie der Bundesregierung soll den Einsatz des nachhaltigen Rohstoffes Holz im Bausektor stärken und für mehr Klimaschutz, Ressourceneffizienz und schnelleres Bauen sorgen.

Mit acht Handlungsfeldern, von der Vorbildfunktion des Bundes und der Stärkung von Forschung und Innovation über die Fachkräftesicherung und den Wissenstransfer bis zur Sicherung der Rohstoffversorgung, sollen bis 2030 der Einsatz von Holz wesentlich verbessert und die Holzbauquote erhöht werden. Hemmnisse werden abgebaut und gleiche Wettbewerbschancen für den Einsatz verschiedenster Baumaterialien gewährleistet. Mit den Handlungsfeldern der Holzbauinitiative werden Schwerpunktthemen und Lösungsansätze beschrieben, die von den betreffenden Bundesressorts in eigener Zuständigkeit und vorbehaltlich der zur Verfügung gestellten Haushaltsmittel umgesetzt werden.

Etwa sieben Prozent der CO2-Emissionen in Deutschland stammen aus der Errichtung und Modernisierung von Gebäuden. Da Bäume in der Wachstumsphase CO2 binden, wird der Kohlenstoff mit dem im Gebäude verbauten Holz dauerhaft gespeichert. Gleichzeitig eignet sich Holz für das serielle und modulare Bauen. Mit dieser Bauweise werden mittels Vorfertigung kürzere Produktions- und Bauzeiten erzielt, wodurch schneller bezahlbarer Wohnraum entsteht.

Klara Geywitz, Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen: "Um mehr bezahlbaren und guten Wohnraum zu schaffen, in dem sich die Menschen wohl fühlen, wollen wir das serielle und modulare Bauen verbessern. Holz eignet sich hier besonders gut. Es ist leicht, vielfältig einsetzbar, langlebig und wiederverwendbar. Die hölzernen Dachstühle, Fachwerkkonstruktionen und Holzhäuser früherer Generationen machen dies vor. Gleichzeitig befindet sich das heimische Holz vor unserer Haustür. Dies zu nutzen spart Transportkosten, erhöht die regionale Wertschöpfung und verbessert den lokalen Wirtschaftskreislauf.

Darüber hinaus ist das Holz beliebt. Es schafft ein gutes Raumklima, Menschen fühlen sich in Gebäuden aus Holz wohl. Länder wie die Schweiz, Österreich, Schweden oder Finnland machen vor, wie gut sich Holz in modernen Gebäuden verwenden lässt. Mit der Holzbauinitiative zeigen wir die große Vielfalt dieses Rohstoffes auf und wollen den nachhaltigen Einsatz von Holz in unserem Land stärken."

Cem Özdemir, Bundesminister für Landwirtschaft und Ernährung: "Der Wald ist unser natürlicher Verbündeter im Kampf gegen die Klimakrise – er entzieht der Atmosphäre das klimaschädliche CO2 und bindet Kohlenstoff im Holz. Unser Ziel ist die möglichst langfristige Nutzung von Holz. Jedes neue Holzgebäude ist ein CO2-Speicher und im Vergleich zu anderen Bauweisen können bis zu über 50 Prozent der Treibhausgasemissionen eingespart werden – also eine echte Win-Win-Situation fürs Klima und unseren Wald. Das brauchen wir dringend, denn die Folgen der Klimakrise haben unseren Wald bereits geschwächt und geschädigt. Die Holzbauinitiative trägt zudem dazu bei, das Holz aus dem notwendigen Waldumbau und aus Waldschäden hochwertig und nachhaltig zu verwerten. Das hilft den Waldbesitzenden und den vielen Betrieben der Forst- und Holzwirtschaft gerade auch im ländlichen Raum."

Weltweit, aber auch in Europa und Deutschland sind in den letzten Jahren eindrucksvolle Gebäude aus Holz und in Holzhybridbauweise entstanden. Dennoch bleibt die Holzbauquote in Deutschland hinter dem Stand des Möglichen zurück. Während im Ein- und Zweifamilienhausbau deutschlandweit bereits eine Quote von 26 Prozent erreicht wurde liegt sie gerade beim mehrgeschossigen Wohnungsbau noch unter fünf Prozent. Dieses Potential will die Holzbauinitiative unter anderem erschließen. Von der Holzbauinitiative geht damit gleichzeitig ein starkes Signal für die notwendige Transformation und Dekarbonisierung der Wirtschaft aus.

Zur Umsetzung der Holzbauinitiative sind verschiedene Dialogformate mit den Ländern und Verbänden geplant. Am 10. Oktober 2023 findet hierzu eine erste Auftaktveranstaltung in Berlin unter Beteiligung von Bundesministerin Klara Geywitz und Bundesminister Cem Özdemir statt.

Als Kernelement wird dabei ein regelmäßiger Runder Tisch Holzbau des Bundes zum Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch mit Ländern und kommunalen Spitzenverbänden eingerichtet.

Die ausführliche Holzbauinitiative sowie weitere Informationen finden Sie hier.

Pressekontakt:
Pressestelle des BMEL
Wilhelmstraße 54, 10117 Berlin
49 (0)30 18 529 – 3170
pressestelle(bei)bmel.bund.de
www.bmel.de

 

Erstellt von © Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
Charta für Holz 2.0 im Dialog - Die Holzbauinitiative der Bundesregierung: Klimagerechtes Bauen im Fokus
(Quelle: Watcharakul - stock.adobe.com)
Charta für Holz 2.0 im Dialog - Die Holzbauinitiative der Bundesregierung: Klimagerechtes Bauen im Fokus (Quelle: Watcharakul - stock.adobe.com)
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