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Den Wald vor lauter Bäumen sehen

Internationaler Tag der Wälder 2023: FAO setzt sich für die Gesundheit von Menschen und Wäldern ein

Der Internationale Tag der Wälder findet jährlich am 21. März statt. Diesmal steht der von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) ausgerufene Tag unter dem Motto: „Healthy forests for healthy people“, sinngemäß: „Gesunde Wälder für gesunde Menschen“.

 

Wälder leisten wichtige direkte und indirekte Beiträge für die menschliche Gesundheit. Das gilt nicht nur für Bevölkerungsgruppen, deren Lebensweise eng mit Waldökosystemen verknüpft ist, sondern auch für urbane Gesellschaften.

In den Botschaften zum Internationalen Tag der Wälder erläutert die Ernährung- und Landwirtschaftsorganisation der UN (FAO) die Bedeutung der Wälder für die Gesundheit der Bevölkerung. So stellen sie für rund eine Milliarde Menschen eine lebenswichtige Nahrungsquelle dar. In Wäldern finden sich tausende Heilpflanzen - teils noch unentdeckt, teils nur von Naturvölkern bekannt oder schon pharmazeutisch genutzt. Für Zoonosen, also Krankheiten, die zwischen Tieren und Menschen übertragen werden können, bieten Wälder natürliche Barrieren. Sie reinigen Luft und Wasser, fördern bei Waldbesuchenden messbar das Wohlbefinden und wirken sich positiv auf psychische und physische Beschwerden aus.

Nicht zu vernachlässigen ist der wichtige Beitrag, den Wälder im Kampf gegen den Klimawandel leisten. Durch Photosynthese entziehen Bäume der Atmosphäre das klimarelevante Gas CO2 und produzieren Sauerstoff. Ein großer Teil des globalen Kohlenstoffbestands ist in Wäldern gespeichert. Darüber hinaus bieten Bäume und Wälder einen natürlichen Hitzeschutz und können Extremwetterereignisse abmildern.

Neben allen positiven Aspekten, die Wälder für die Gesundheit von Menschen bereithalten, darf aber der Zustand – die Gesundheit – der Wälder selbst nicht außer Acht gelassen werden. Die FAO macht deutlich, dass auch Wälder verwundbar sind. Feuer, Dürren, Schadinsekten, Krankheiten und Raubbau stellen weltweit für diese wichtigen Ökosysteme eine Bedrohung dar. Die Menschheit ist aufgefordert durch eine waldfreundliche Politik und Investitionen Wälder zu heilen und zu schützen. Nur ein gesunder Wald kann letztendlich auch zum Erhalt der Lebensgrundlage für die Menschheit beitragen.

Hintergrund:

Am 21. März 1971 rief die FAO erstmals einen „Tag des Waldes“ aus, um international auf die zunehmende Vernichtung von Wäldern aufmerksam zu machen. Im Jahr 2012 wurde der 21. März als „Tag der Wälder“ nach einem Beschluss der UN-Generalversammlung zu einem regelmäßigen Termin unter den Internationalen Tagen.

Das sind die Botschaften der FAO zum Internationalen Tag der Wälder 2023:

  1. Wälder sind eine lebenswichtige Nahrungsquelle.
    Weltweit sind fast eine Milliarde Menschen auf Wildnahrung, wie Kräuter, Früchte, Nüsse, Fleisch und Insekten, für ihre gesunde Ernährung angewiesen. In einigen abgelegenen tropischen Gebieten wird der tägliche Proteinbedarf zu 60 bis 80 Prozent über den Verzehr von Wildfleisch gedeckt.
     
  2. Wälder sind natürliche Apotheken.
    Rund 50.000 Pflanzenarten, von denen eine Vielzahl in Wäldern wächst, können für medizinische Zwecke verwendet werden. Traditionelle lokale Gemeinschaften nutzen Heilpflanzen aus dem Wald für eine Vielzahl von Krankheiten. Zahlreiche gängige pharmazeutische Medikamente werden aus Waldpflanzen gewonnen, darunter z. B. Krebsmedikamente aus Madagaskar-Immergrün oder Malariamedikamente aus Chinabäumen.
     
  3. Gesunde Wälder schützen uns vor Krankheiten.
    Wälder haben schon immer als natürliche Barriere bei der Übertragung von Krankheiten zwischen Tieren und Menschen gedient. Mit einer fortschreitenden Entwaldung steigt allerdings das Risiko, dass Krankheiten von Tieren auf den Menschen übergreifen. Mehr als 30 Prozent der seit 1960 gemeldeten neuen Krankheiten sind auf Landnutzungsänderungen, einschließlich Entwaldung, zurückzuführen.
     
  4. Wälder stärken unsere geistige und körperliche Gesundheit.
    Der Aufenthalt in Wäldern fördert das Wohlbefinden und wirkt sich positiv auf Stress, hohen Blutdruck, Erschöpfung, Ängste und Anspannung aus. In Städten nehmen Bäume Schadgase auf Verkehr und Insustrie auf und filtern Feinstau aus der Luft. Das trägt auch zum Schutz der Bevölkerung vor Atemwegserkrankungen bei.
     
  5. Wälder spielen eine zentrale Rolle bei der Bekämpfung der größten Gesundheitsbedrohung der Menschheit: dem Klimawandel.
    Gesunde Wälder helfen dabei, die globale Erwärmung in Schach zu halten: Ein großer Teil des globalen Kohlenstoffbestandes ist in Wäldern gespeichert. Darüber hinaus tragen Bäume und Wälder dazu bei, den durch den Klimawandel verursachten und gesundheitsgefährdenden Temperaturanstieg sowie extreme Wetterereignisse abzupuffern.
     
  6. Wälder sind bedroht und brauchen unsere Hilfe.
    Zwischen 2015 und 2020 gingen weltweit pro Jahr zehn Millionen Hektar Wald durch Abholzung verloren. Das entspricht einer Fläche von etwa 14 Millionen Fußballfeldern. Schadinsekten zerstören jedes Jahr rund 35 Millionen Hektar Wald. 2015 waren weltweit ca. 98 Millionen Hektar Wald von Feuer betroffen. Durch eine waldfreundliche Politik und verstärkte Investitionen in Wälder und Bäume können wir sowohl unseren Planeten als auch unsere Gesundheit schützen.
     

Weitere Informationen zum Internationalen Tag der Wälder:
https://www.fao.org/international-day-of-forests/en/

 

Pressekontakt:

Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V.
Martina Plothe
Tel.: +49 3843 6930-311
Mail: m.plothe(bei).fnr.de

 

Erstellt von Juliane Dabels
Logo der FAO zum Internationalen Tag der Wälder 2023. Quelle: FAO
Logo der FAO zum Internationalen Tag der Wälder 2023. Quelle: FAO
„Gesunder Wald für gesunde Menschen“ lautet in diesem Jahr das Motto des FAO zum Internationalen Tag der Wälder am 21. April 2023. Foto: FNR/ S. Wildermann
„Gesunder Wald für gesunde Menschen“ lautet in diesem Jahr das Motto des FAO zum Internationalen Tag der Wälder am 21. April 2023. Foto: FNR/ S. Wildermann
Wälder reinigen Luft und Wasser, fördern bei Waldbesuchenden messbar das Wohlbefinden und wirken sich positiv auf psychische und physische Beschwerden aus. Foto: FNR/ Siria Wildermann
Wälder reinigen Luft und Wasser, fördern bei Waldbesuchenden messbar das Wohlbefinden und wirken sich positiv auf psychische und physische Beschwerden aus. Foto: FNR/ Siria Wildermann
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